Interstellarer Komet 3I/ATLAS mit beispielloser Genauigkeit verfolgt

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Jüngste Beobachtungen des ExoMars Trace Gas Orbiter (TGO) der Europäischen Weltraumorganisation haben die Genauigkeit der Vorhersage der Bahn des interstellaren Kometen 3I/ATLAS erheblich verbessert. Die Daten des TGO, die gesammelt wurden, als der Komet Anfang Oktober in einer Entfernung von 18 Millionen Meilen am Mars vorbeizog, sind zehnmal präziser als frühere Schätzungen, die ausschließlich von erdgestützten Teleskopen abgeleitet wurden. Bei diesem Durchbruch geht es nicht nur um die Verfolgung eines Kometen; Es demonstriert eine wichtige neue Fähigkeit für die Planetenverteidigung.

Warum das wichtig ist: Jenseits eines Kometen

Während 3I/ATLAS keine unmittelbare Bedrohung für die Erde darstellt, ist die Fähigkeit, Orbitalvorhersagen mit Daten von mehreren Aussichtspunkten – in diesem Fall Mars und Erde – zu verfeinern, von entscheidender Bedeutung. Kometen- und Asteroidenflugbahnen sind von Natur aus unvorhersehbar und selbst kleine Fehler in der Berechnung können erhebliche Konsequenzen bei der Bewertung potenzieller Einschlagrisiken haben. Der Beitrag des TGO beweist, dass die Triangulation von Beobachtungen von verschiedenen Orten im Weltraum weitaus bessere Ergebnisse liefert.

Wie der Durchbruch geschah

Das ExoMars TGO, das sich normalerweise auf die Analyse der Marsoberfläche konzentriert, hat sein Color and Stereo Surface Imaging System (CaSIS) für die Beobachtung von 3I/ATLAS umfunktioniert. Der Schlüssel lag nicht nur darin, die Bilder zu aufnehmen, sondern auch darin, die einzigartige Position der Raumsonde um den Mars und ihre Umlaufgeschwindigkeit zu erklären. Das Planetenverteidigungsteam der ESA berechnete in Zusammenarbeit mit Flugdynamikexperten den genauen Standort des Raumfahrzeugs, um eine genaue Datenerfassung sicherzustellen.

Das Erste seiner Art: Raum-zu-Weltraum-Astrometrie

Dieses Ereignis markiert das erste Mal, dass astrometrische Daten (präzise Messungen der Position eines Himmelsobjekts) von einer Raumsonde, die einen anderen Planeten umkreist, an das Minor Planet Center (MPC) übermittelt wurden. Das MPC, eine zentrale Drehscheibe für Asteroiden- und Kometenbeobachtungen, verfügt nun über eine neue, hochpräzise Datenquelle.

Implikationen für die Planetenverteidigung

Die ESA überwacht routinemäßig erdnahe Objekte, berechnet Umlaufbahnen und gibt bei Bedarf Warnungen aus. Diese „Probe“ mit 3I/ATLAS zeigt den Wert der Triangulation von Daten von der Erde und einem anderen Raumschiff im Weltraum. Ein Raumschiff kann auch näher an einem Objekt sein, was für noch mehr Präzision sorgt.

Zukünftige Beobachtungen mit JUICE

Der interstellare Komet wird derzeit von JUICE (Jupiter Icy Moons Explorer) verfolgt, der auf das Jupitersystem zusteuert. JUICE wird wahrscheinlich während seiner aktiven Phase die beste Sicht auf 3I/ATLAS haben, da die Strahlung der Sonne dazu führt, dass es Material ausstößt. Allerdings stehen die JUICE-Beobachtungen den Wissenschaftlern erst im Februar 2026 zur Verfügung, da sich die Raumsonde derzeit auf der von der Erde aus gesehen anderen Seite der Sonne befindet.

Im Wesentlichen hat der Erfolg mit 3I/ATLAS eine neue Methode zur Verfeinerung von Orbitalvorhersagen validiert und unsere Fähigkeit gestärkt, potenzielle Bedrohungen durch Kometen und Asteroiden einzuschätzen und abzuschwächen. Die Zukunft der Planetenverteidigung könnte auf einem Netzwerk weltraumgestützter Beobachter beruhen, die gemeinsam für den Schutz der Erde arbeiten